a_social




21. – 26.06.18

AIL
Angewandte Innovation Lab
Franz-Josefs-Kai 3, 1010 Wien

Die Ausstellung a_social media beschäftigt sich mit offensichtlichen und versteckten Einflüssen von sozialen Medien auf unsere heutige Gesellschaft.
Die teilnehmenden Gestalter_innen und Künstler_innen der Universität für angewandte Kunst Wien präsentieren über zwanzig kritische und spekulative Projekte, welche die Besucher anhalten, persönliche sowie allgemein akzeptierte Verhaltensmuster in der digitalen Welt zu hinterfragen.

Eröffnung und Impulsvorträge von Lena Doppel, Christian Stiegler, Thedora Sutton – 21. Juni ab 17:00




trigger, Stefanie Gugg

Das Smartphone ist das erste internetfähige Gerät, das unzählige Menschen als Erweiterung des eigenen Körpers akzeptieren. Dadurch ist man einer ständigen Geräuschkulisse ausgesetzt. Was passiert wenn man diese Geräusche aus dem gewohnten Kontext herauslöst? 




value, Martha Schultz

Nest™ beschäftigt sich mit der Wertigkeit persönlicher Daten und mit der Bereitschaft von Usern persönliche Daten gegen andere Güter einzutauschen.




account, Julia Presslauer

Was macht es mit mir, wenn ich mein „virtuelles Ich“ verkaufe? Ab welchen Preis würde ich meine Freunde, Erinnerungen und Momente gegen Geld eintauschen? zu verkaufen ist ein Experiment um die persönlichen Grenzen beim Verkauf seiner virtuellen Identität auszuloten.




grief, Hannah Sakai

Trauer findet immer öfter seinen Platz im virtuellen Raum. Der digitale Grabstein macht dem materiellen Objekt Konkurrenz. Wie stark ist das Objekt in uns verankert und kann es durch eine Darstellung ersetzt werden?




perception, Julia Hofmann

Fremde Inhalte nehmen in diesem Projekt durch uns bekannte Formate den Platz in Medien ein, die wir mit intimen Erfahrungen in Verbindung bringen. Erst bei genauerem Betrachten entsteht aufgrund der kapitalistischen Inhalte ein kognitives Dilemma.




present, Monika Dabrowska

Das Projekt Selbstreflexion beschäftigt sich mit dem Wunsch präsent sein zu wollen bzw. müssen. Durch die stetig steigende Relevanz der Social Media Kanäle, wächst auch sichtlich das Bedürfnis, von einem vertrauten oder fremden Publikum wahrgenommen zu werden.




analysis, Katja Protchenko

Daten werden durch ihren Zusammenhang zu Information. Daten lügen nicht. Zusammenhänge schon.




wave, Raffael Strasser

Kommentare zur Mittelmeerroute aus den Onlineforen der Gratiszeitung heute.at, der größten österreichischen Tageszeitung krone.at sowie der Facebookseite der FPÖ. Kanal2 ist ein Kollektiv von Künstlern, Grafikern und Aktivisten, welches aktuelle gesellschaftspolitische Themen multimedial verarbeitet, um aufzuklären und politische Debatten anzuregen.




protest, Jakob Mayr

Ausgehend von der Frage, wie Protest in einer post-politischen Gesellschaft abgebildet wird, wurden Protestschilder aus dem „ursprünglichen“ Kontext eines Getränke-Werbespots mit Kendall Jenner isoliert und auf „reale“ Protestschilder montiert. Ein CAPTCHA lädt ein unsere Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen angeeigneten und realen, subversiven Zeichen zu testen.




message, Davide Gallo

Durch die ständige und schnelle Verfügbarkeit sozialer Medien wird oft völlig unreflektiert kommuniziert und Content generiert – Quantität vor Qualität. Ändert sich jedoch das Medium und damit die aufgewendete Zeit, wird eine Reflexion über die verfassten Inhalte beinahe unumgänglich.




reality, Balázs Pusztai

AdBlocker ist eine virtuelle Interpretation von online-Ad-Blocker Programmen. Was wäre, wenn dies in der realen Welt auch funktionieren könnte? Wenn der Prozess durch künstliche Intelligenz unterstützt werden würde? Was würde zensiert werden, was nicht? Wo ist die Grenze zwischen Werbung und Information?




behaviour, Tobias Raschbacher

Das fiktive Produkt mit mehreren Komponenten provoziert in ironischer Art und Weise einen kritischen Blick auf die Hassposting-Kultur in Österreich.




capital, Anna Nagy

„Diese Arbeiter, die sich stückweise verkaufen müssen, sind eine Ware wie jeder andere Handelsartikel.“ —Karl Marx. Zur Ware geworden sind unsere Daten, die wir auf Social Media preisgeben. Wir leisten digitale Arbeit: man schlägt aus uns Profit, einen kapitalistischen Mehrwert. Nur, wo bleibt die Revolution? 




trash, Bastian Moosburger

Soziale Medien als Massenware, konsumiert im Überfluss. Achtlos scrollen wir täglich durch Belangloses. feed me visualisiert dieses Ritual und macht den Prozess auf einem Kassenzettel sichtbar.




religion, Stefanie Wurnitsch

Soziale Medien sind die Ekklesia, das Glaubensbekenntnis und die Beichte des zur Religion erhobenen Kapitalismus. Die Publikation „The Social Media Manifesto“, eine Art Glaubensniederschrift oder „Kodex“ versucht unser Verhalten auf soziale Medien zu verkörperlichen und möchte diesem „Glauben“ einen Raum geben.




expectation, Kilian Wittmann

Clickbait zeigt, dass trotz der Kenntnis des Prinzips der enttäuschenden Antworten, zumeist die Neugierde überwiegt.




product, Verena Repar

In Zeiten der digitalen Revolution ist der Mensch zum Produzenten eines neuen Rohstoffs avanciert: den Daten. Ungefragt wird mit unserem Digitalen Zwilling gehandelt, meist von Unternehmen, die sich bewusst im Hintergrund halten.




candy, Veronika Beringer

Stetig werden Bilder und Beiträge im Netz „geliked“. Über die Zahl der „likes“ leitet man eine Wertigkeit über den Inhalt der Nachricht. Wie wäre es jedoch diese „likes“ physisch zu konsumieren, in Form von Süßigkeiten? share it, like it, eat it gibt den virtuellen Bewertungen eine physische Präsenz in Form von Baiser — süss, schnell konsumiert und nicht wirklich befriedigend.




privacy, Miriam Contino

Durch das Teilen von Bildern in sozialen Medien wie Instagram, sind wir als Nutzer im Stande eine eigene virtuelle Identität zu kreieren. Jeder Post eines Einzelnen ist ein Baustein im Gesamtgefüge einer virtuellen Umgebung.




time, Michael Plessl

Time ist ein Versuch der physikalischen Größe Zeit, durch die Eliminierung einzelner Zeitanhaltspunkte und Messgeräte objektiver Zeit, habhaft zu werden. Das Projekt zeugt vom Verlangen nach Kontrolle über Sicherheit und Kontinuität in Zeiten rapider Veränderung.




act, Felix Malmborg

You draw still lives, I draw feeds beschäftigt sich mit der Frage von Eigentum und Selbstreflexion in sozialen Medien und stellt die angenommene Schnelllebigkeit der geteilten Inhalte auf diesen Plattformen in Frage.




projection, Felix Ladinser

You draw still lives, I draw feeds beschäftigt sich mit der Frage von Das Internet kann als neuer Teil des natürlichen Lebensraumes des Menschen verstanden werden. Das Projekt ermöglicht eine Erfahrung zwischen Realität und Fiktion und sucht eine neue Perspektive auf die digitale Welt.




zone, Michael Niedermair

Social Media und Mobiltelefone sollen dabei helfen Menschen miteinander zu verbinden und bessere Kommunikation zu ermöglichen, doch erkennt man oft, dass Handys dazu verwendet werden, um aus dem temporären Umfeld zu entkommen. So wird soziales Verhalten eingeschränkt und nicht gefördert. Ziel des Projekts war es diesen Aspekt kritisch anzusprechen.




happiness, Johanna Philipp

Die Welt der sozialen Medien ist voll Emotion, oft erfüllt mit Glück. Does seeing happy people make you happy? untersucht den Unterschied zwischen unmittelbarer und mittelbarer Kommunikation von Gefühlen.




drama, Tessa Sima

Ein 15 Sekunden Leben untersucht – in Form von 15 Sekunden langen Instastories – was passiert, wenn sich das Leben an Rahmenbedingungen von Sozialen Medien orientiert.




identity, Petra Holländer

Online kann man sein wer man will. Betrachter_innen schaffen sich ihr eigenes Bild aus den Informationen, die man ihnen liefert. Doch was passiert, wenn man eine Identität in der Realität erschafft – in Form eines sehr persönlichen Objekts, einer Tasche?




grotesque, Elizaveta Borovskaya-Brodskaya

„Untitled“ ist ein experimentelles Theaterstück und entstand aus einem unbeeinflusstem Dialog zweier lernfähigen Maschinen. Es setzt sich mit Fragen nach Simulationsmöglichkeiten menschlicher Intelligenz auseinander. Die Bot-Sprache spiegelt auf groteske Weise unsere gegenwärtige Kommunikation wider.




Fotos: Michael Plessl, Tobias Raschbacher